[I] Wie krass ist das denn? Ist euch der Begriff "nonconsensual intervention", also "Nicht einvernehmliches Eingreifen" geläufig? Nein? Mir bisher auch nicht. Der Begriff stammt aus den USA und scheint dort eine gängige Praxis bei Notfalltelefonen zu sein. Also jetzt nicht beim Notruf, sondern bei Seelsorge-Hotlines. Dieser Artikel befasst sich mit dem Thema.
Scheinbar ist es absolut üblich, dass die Personen, die jemanden zum reden brauchen ohne ihr Wissen mitgeschnitten werden. Also das Gespräch findet nicht nur zwischen Anrufer und Empfänger statt, sondern es hört auch eine Software mit, die anhand bestimmter Schlüsselworte auswertet wie wahrscheinlich es ist, dass jemand gefährdet ist sich selbst oder anderen etwas anzutun und sammelt dazu noch diverse Infos um die Geolocation der Person zu tracken. Wenn ein bestimmter Score erreicht wurde, kann der Telefonagent gemeinsam mit seinem Vorgesetzten entscheiden, dass die örtliche Polizei informiert werden soll um die Person gegen ihren Willen abzuholen und die Schritt einzuleiten, die sie für angemessen hält.
Das Beispiel im Artikel ist von einem amerikanischen Teenager, der erst bei einer Hotline für transexuelle Teenager angerufen hat und sich dort missverstanden fühlte. Als das Gespräch durch ein technisches Problem vorzeitig beendet wurde, empfahl die Software auf der Seite des Sorgentelefons einen Polizeieinsatz. Kurz darauf hatte der Jugendliche eine K9-Unit, das ist eine Einheit mit Hunden, der Polizei vor der Tür und musste beweisen nicht suizidal zu sein. Wow
[I] Mitarbeiter der Firma Condé Nast haben in den USA eine Gewerkschaft gegründet. Jetzt bitten sie die Öffentlichkeit um Unterstützung in Form einer Onlinepetition. Es geht darum, dass Condé Nast die Gewerkschaft als solche anerkennen soll.
[I] Stichwort freie Software und gesellschaftliche Relevanz: Amazons intern genutzte Chatapp verbietet gezielt Worte, die man verwenden würde um sich innerhalb der Belegschaft zu organisieren. The intercept hat darüber berichtet, dass unter anderem Worte wie "Union", "Pay raise" oder "Restroom" gesperrt sind.
[I] Kleiner Reisebericht: Ich hatte ein wirklich schönes Wochenende in Sachsen. Gut, das Wochenende ist eigentlich noch nicht vorbei, aber ich fahre gerade wieder zurück nach Bamberg und hasse echt alles daran wieder nach Bayern zu fahren außer, dass meine Katzen dort auf mich warten.
Aber scheiß auf Bayern. Ich erzähle euch von Sachsen und vor allem von Leipzig. Wir sind gestern von Bamberg mit dem Auto nach Sachsen gefahren. Erstmal in eine kleine Stadt in Mittelsachsen zu meinen Schwiegereltern. Die Fahrt genieße ich immer sehr. Wir fahren grundsätzlich keine Autobahn, einfach weil es gruselig ist. Außerdem ist die Strecke auf der Landstraße viel schöner. Wir haben versucht möglichst alle größeren Städte zu umfahren und sind dabei durch den Fichtelwald gekommen. Der ist wirklich schön. Man sieht so viel, wenn man die Augen aufmacht. Wisst Ihr wie viele Talsperren es in Deutschland gibt? 371!
Als wir in der Heimatstadt meiner Freundin ankamen habe ich mir erstmal einen Döner gekauft. Das klingt soooo trivial, aber in Bayern sind Döner einfach winzig und schmecken wie bei uns vor 20 Jahren. Der Döner war super. Viel mehr gibt es aus der Heimatstadt meiner Freundin eigentlich nicht zu erzählen, außer dass alle super nett waren.
Diese Herzlichkeit vermisse ich sehr in Bayern. Ich bin es nach 2 Jahren nicht mehr gewohnt in ein Geschäft zu kommen und freundlich begrüßt und angelächelt zu werden. Auch einfach, dass man mit den Leuten einen kleinen Plausch hält ist so ungewohnt, ich war im ersten Moment fast überfordert, aber nur fast.
Heute Mittag bin ich dann mit dem Zug alleine nach Leipzig gefahren. Dort habe ich mich mit einem alten Freund getroffen und wir sind in mein altes Viertel spaziert. Ich habe es so vermisst mit der Straßenbahn zu fahren. Ich bin also direkt in die 9 eingestiegen und vom HBF zum Wilhelm Leuschner Platz gefahren. Von da aus sind wir dann zu zweit die Karli hoch gelaufen bis zum Südbuffet.
Das Südbuffet, eigentlich Schnellbuffett Süd, ist ein Imbiss den es schon zu DDR Zeiten gab. Ich liebe es da. Es gibt all die Dinge mit denen ich groß geworden bin zu essen und zu trinken und alles zu Preisen an denen man merkt, dass dort jemand arbeitet der sich schämen würde, wenn er dir das Geld aus der Taschen ziehen würde. Ich hatte Spirelli mit Wurstgulasch und eine Fassbrause mit Himbeer Geschmack. Mein Kumpel hatte Kartoffeln mit Senfsoße und Ei. Beides richtige Ostklassiker.
Danach sind wir noch einen Kaffee trinken gegangen und ich habe einen kurzen Abstecher zu meiner alten Wohnung gemacht. Sie ist wieder vermietet.
Danach trennten sich unsere Wege und ich bin Richtung Bahnhof spaziert. Auf dem Leuschner war eine große Demo, aber ich konnte um ehrlich zu sein nicht sagen wogegen demonstriert wurde und wer da auf der Straße war. Auf jeden Fall war ein riesen großes Polizeiaufgebot da.
Auf dem Weg zum Bahnhof bin ich über den Markt gegangen und habe meiner Freundin noch 2 kleine Geschenke bei Tranquillo und Pylones gekauft. Danach musste ich langsam zum Bahnhof.
Jetzt sitze ich im Zug zurück in das Höllenloch namens Bayern und freue mich innerlich bereits auf nächste Woche, wenn es wieder nach Leipzig geht. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass wir im August vermutlich wieder zurück sein werden.
[I] Ich habe dieses Jahr natürlich wie bisher jedes Jahr die Veranstaltung libre planet verpasst. Ich habe mir deshalb gestern einfach ein paar Talks auf deren PeerTube angeschaut und bin dabei auf diesen hier vom letzten Jahr gestoßen.
Es geht in dem Talk darum wie man Leute dazu bringen kann freie software zu nutzen, obwohl es manchmal ein Krampf ist. Der Vortragende bietet leider nicht besonders viele Lösungen an, allerdings sind die Analysen woran die Entscheidung für freie Software im Zweifel scheitert wirklich gut. Lohnt sich mal reinzuschauen!